Ich habe lange Zeit keinen neuen Eintrag mehr geschrieben. Wahrscheinlich liegt es an meinen momentanen Lebensumständen. Meine aktuelle Lage ist ziemlich, wie soll ich sagen, optimal. Mein Leben ist einfach perfekt. Um Ehrlich zu sein, ist das Leben momentan so aufzehrend und schön, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich fast von allen meinen alten „Brennpunkten" gelöst habe. Das Leben scheint das einzige zu sein, was gerade zählt. Die einfachen Dinge, die den Alltag wunderschön machen. Die simplen Dinge des Lebens, die das Leben lebenswert machen, wenn man genauer hinschaut. Und diese Dinge habe ich in den vergangenen Jahren angefangen zu übersehen, oder nicht mehr wirklich wahrzunehmen. Aber in dieser Zeit in der ich mich befinde, habe ich den Eindruck, dass mein Leben anfängt Struktur zu gewinnen und das aus einem einzigen Grund: Ich fange zum Ersten mal an, die Farben und Muster des Lebens in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen. Es ist schon manchmal verrückt, wie sich dein Geschmack über die Jahre ändert und wie sich unser Verlangen oder unsere Leidenschaft anfängt abzulösen in dem wir tiefer in das Leben hineingehen und verstehen, dass es mehr gibt als das was wir kennen. Ich bin wirklich Dankbar, dass sich „Bewusstsein und Wahrnehmung“ anfangen in der Mitte unserer Gesellschaft zu manifestieren und ich lerne wie kraftvoll und wertvoll jeder Moment vom „Jetzt“ wirklich ist. Alles andere kann verblassen, die morgigen Sorgen können mir gestohlen bleiben, die gestrigen Herausforderungen sind irrelevant, denn alles was zählt ist mein Engagement in diesem Moment des Lebens.
Wenn ich mein Leben so im Endeffekt anschaue, was bisher so gelaufen ist, würde ich sagen, dass es traurig und gleichzeitig glorreich ist. Wie einige meiner Leser hier wissen, habe ich gut 4 Jahre theologische Ausbildung hinter mir. Ich bin mit 18 Jahren aus der Wohnung meiner Eltern ausgezogen, nach Hessen gezogen und bin auf die pfingstliche Eliteschule Deutschlands gegangen. Irgendwann bin ich auf die stupide Idee gekommen, ein „Ministry“ aufzubauen. Ich habe mir Visitenkarten drucken lassen - die dümmsten 20€ die ich je verschwendet habe - und habe angefangen zu „evangelisieren“. Ich wurde für ein paar Seminare eingeladen, habe hier und dort gepredigt. Nichts Weltbewegendes, nichts was die Gemeinde nicht schon gehört hat. Ich war ziemlich Stolz auf mich und das was ich mir selbst aufgebaut habe. „Schaut, ich habe einen neuen Dienst und werde ein internationaler Evangelist“. Ich war so begeistert von dieser Idee und in meinem zarten Alter, war ich davon überzeugt, dass Gott mich gerufen hat, ja quasi herausgerufen hat aus der Welt um der Welt zu dienen. Und das stimmte auch. Aber nicht auf die Art und Weise wie ich versucht habe an die Sache heranzugehen. Wenn mir ein junger Mann, Anfang 18 so etwas erzählen würde, und zwar mit solch einer Leidenschaft und einem Feuer, würde es mir natürlich schwer fallen, ihm etwas anderes zu raten, aber es würde mich auch im Magen drehen und in meinem Herzen würde es anfangen zu arbeiten. Wenn ich meine Auge schließe, sehe ich mich, mit 18 Jahren vor mir stehen, dessen ganzes Leben noch vor ihm liegt, der in einem Land aufwächst, das mehr zu bieten hat, in dem er Erfolg und Wohlstand haben kann, der aber glaubt, dass sein ganzes Leben nun geplant und vorbereitet ist und bestimmt für den „Dienst“ ist. Mir würde das Sorgen bereiten, wobei andere das vielleicht als wirklich noble Sache sehen würden.
Dieses Zeug scheint ein Trend in der „Mainstream“ charismatischen Bewegung zu sein. Ich habe viele Freunde aus den Augen verloren, oder sie mich, weil sie in den Dienst gegangen sind. Ich sah und sehe junge Menschen die eigentlich das Leben genießen sollten mit ihren Freunde und ihren Seelenverwandten, zu lernen was es bedeutet wirklich bedeutungsvolle Beziehungen mit Freunden aufzubauen, Spaß zu haben, Fremde Menschen kennenzulernen, die Schöpfung zu sehen und zu erleben. Aber anstatt dessen, gehen sie in irgendein Internationales Institut für Bibelstudium. Anstatt voll und ganz am Leben teilzunehmen, finden sie sich selbst auf einem Weg, der sie eigentlich wegführt davon, wegführt vom Leben und all denen schönen Facetten, in dem sie eine Sprache lernen, die für den Rest der Welt nicht wirklich geläufig ist. Die traurige Realität für viele ist, dass nach all den Jahren von Aufopferung wie Zeit, Kraft und Finanzen, sie wieder in einem Leben stehen, dass sie gar nicht kennen. Sie stehen in einer großen weiten Welt mit keiner frischen und neuen Qualifikation. Keine Idee und keinen blassen Schimmer wie das normale Leben funktioniert. Ich sage nicht, dass einige nicht für solch einen „Dienst“ berufen sind, denn ich habe einige kennengelernt, die genau in diesem Ding aufgegangen sind. Ich glaube, da stimme ich mit Rodney Howard Browne zu, der sagt: „Viele sind berufen, einige sind gesendet und der Rest hat sich ein Mikrofon gekauft und ist gegangen.“ Ich glaube auch, dass viele den „Dienst“ als einen Ausweg aus dem „normalen“ Leben genommen haben, quasi also „goldenes Ticket“ um zu reisen und andere mit ihrer „Erkenntnis“ zu beeindrucken. Zu viele sehen den „Dienst“ als Identität. Zu wenige leben aus der Identität heraus.
Was ich eigentlichen sagen will, ist, dass ich mehr und mehr realisiere, dass es wirklich vollbracht ist. Ich habe langsam verstanden, dass ich in die Ruhe eintreten kann und nicht nur zu Besuch bin. Ich glaube, dass wir in dem wunderbaren Moment Namens „Jetzt“ leben sollten und begreifen müssen, dass du „Du selbst, wo immer du auch hingehst“ sein musst um deinen „Dienst“ zu starten. Dein Dienst beginnt, wenn du mit einem Freund in der Bar sitzt und über das Leben redet. So sieht der Dienst jedenfalls bei mir aus. Irgendwo, irgendwann müssen Menschen aufstehen, welche die Realität manifestieren. Denn diejenigen, die Veränderung bringen in Schulen, Unis, Arbeitsstellen, im Fitnessstudio… sind die jenigen die im „Jetzt“ leben. Ich kann mich mein ganzes Leben ausstrecken und versuchen die nächste Stufe zu erreichen um ein noch besserer Evangelist zu werden. Oder ich gehe mit meinen Freunden und Nachbarn in die Kneipe und trinken mit ihnen aufs Leben. LACHAIM!
Dieses Zeug scheint ein Trend in der „Mainstream“ charismatischen Bewegung zu sein. Ich habe viele Freunde aus den Augen verloren, oder sie mich, weil sie in den Dienst gegangen sind. Ich sah und sehe junge Menschen die eigentlich das Leben genießen sollten mit ihren Freunde und ihren Seelenverwandten, zu lernen was es bedeutet wirklich bedeutungsvolle Beziehungen mit Freunden aufzubauen, Spaß zu haben, Fremde Menschen kennenzulernen, die Schöpfung zu sehen und zu erleben. Aber anstatt dessen, gehen sie in irgendein Internationales Institut für Bibelstudium. Anstatt voll und ganz am Leben teilzunehmen, finden sie sich selbst auf einem Weg, der sie eigentlich wegführt davon, wegführt vom Leben und all denen schönen Facetten, in dem sie eine Sprache lernen, die für den Rest der Welt nicht wirklich geläufig ist. Die traurige Realität für viele ist, dass nach all den Jahren von Aufopferung wie Zeit, Kraft und Finanzen, sie wieder in einem Leben stehen, dass sie gar nicht kennen. Sie stehen in einer großen weiten Welt mit keiner frischen und neuen Qualifikation. Keine Idee und keinen blassen Schimmer wie das normale Leben funktioniert. Ich sage nicht, dass einige nicht für solch einen „Dienst“ berufen sind, denn ich habe einige kennengelernt, die genau in diesem Ding aufgegangen sind. Ich glaube, da stimme ich mit Rodney Howard Browne zu, der sagt: „Viele sind berufen, einige sind gesendet und der Rest hat sich ein Mikrofon gekauft und ist gegangen.“ Ich glaube auch, dass viele den „Dienst“ als einen Ausweg aus dem „normalen“ Leben genommen haben, quasi also „goldenes Ticket“ um zu reisen und andere mit ihrer „Erkenntnis“ zu beeindrucken. Zu viele sehen den „Dienst“ als Identität. Zu wenige leben aus der Identität heraus.
Was ich eigentlichen sagen will, ist, dass ich mehr und mehr realisiere, dass es wirklich vollbracht ist. Ich habe langsam verstanden, dass ich in die Ruhe eintreten kann und nicht nur zu Besuch bin. Ich glaube, dass wir in dem wunderbaren Moment Namens „Jetzt“ leben sollten und begreifen müssen, dass du „Du selbst, wo immer du auch hingehst“ sein musst um deinen „Dienst“ zu starten. Dein Dienst beginnt, wenn du mit einem Freund in der Bar sitzt und über das Leben redet. So sieht der Dienst jedenfalls bei mir aus. Irgendwo, irgendwann müssen Menschen aufstehen, welche die Realität manifestieren. Denn diejenigen, die Veränderung bringen in Schulen, Unis, Arbeitsstellen, im Fitnessstudio… sind die jenigen die im „Jetzt“ leben. Ich kann mich mein ganzes Leben ausstrecken und versuchen die nächste Stufe zu erreichen um ein noch besserer Evangelist zu werden. Oder ich gehe mit meinen Freunden und Nachbarn in die Kneipe und trinken mit ihnen aufs Leben. LACHAIM!